Der erste Zahn, es geht los!

Wann er kommt, weiß auch der Zahnarzt nicht genau, der viel bewunderte erste Zahn. Aber bereits wenn er in den Kiefer einschießt, beginnen häufig die ersten Wehwehchen und von da an geht das Gerätsel los: Kind weint – sind die Zähne schuld?
Sicher ist, dass sie nicht so häufig die Übeltäter sind, wie die meisten Eltern glauben. Denn Zahnen muss nicht weh tun, es gibt Babys, die ohne Beschwerden bis zum kompletten Milchzahngebiss kommen. Da die Zeit der ersten Zähne häufig zusammenfällt mit der Zeit der ersten Infekte, ist es in vielen Fällen nicht ganz einfach zu unterscheiden, was genau ein Baby gerade plagt.

Das können Sie tun, falls Sie glauben, dass Ihr Kleines unter Zahnungsbeschwerden leidet:

 

Massieren Sie seine Zahnleisten behutsam mit Ihrem sauberen Finger.

Geben Sie Ihrem Kind etwas zum Daraufherumkauen- oder lutschen. Geignet sind z.B. Beißringe (sicherheitshalber auf Vermerke wie „ohne Weichmacher“ oder „ohne Phtalate“ achten). Die gibt es auch mit Flüssigkeit gefüllt zum Kühlen. Aber nicht ins Tiefkühlfach legen, dann wird der Ring zu kalt und kann Ihr Baby verletzen. In Apotheken sind auch Veilchenwurzeln als Zahnungshilfe erhältlich. Manche Ärzte halten Sie allerdings für zu unhygienisch.Tipp der Öko-Test-Redaktion: Veilchenwurzel regelmäßig kurz in kochendes Wasser tauchen. Auf Brotrinden sollte Ihr Baby nicht ständig herumkauen. Sie enthalten Stärke, die kariesfördernd wirken kann. Vorsicht mit Schnullern und Saugern: Sobald Ihr Baby knabbern kann, müssen Sie diese Teile häufiger auswechseln, da Sie löchrig werden können.

   

In der Apotheke gibt es flüssige oder gelförmige Mittel zum Bestreichen der Zahnränder. Sie enthalten ein leichtes lokales Betäubungsmittel, dass den Schmerz an der bestrichenen Stelle vorübergehend dämpft. Einige Ärzte stehen der ständigen Anwendung dieser Mittel allerdings kritisch gegenüber.Falls Ihr Baby einen Schnuller gewöhnt ist, darf es den natürlich weiterhin bekommen. Allerdings ist es gut, wenn Sie darauf achten, ihn Ihrem Kind nicht öfter als nötig zu geben. Nicht immer, wenn ein Kind in diesem Alter weint oder quengelt, braucht es unbedingt gleich seinen Schnuller. Auf keinen Fall sollten Sie versuchen, ihn Ihrem Kind in Momenten aufzudrängen, wenn es ihn deutlich ablehnt. Für die Zähne, die Sprachentwicklung und die gesamte Teilnahme Ihres Babys am sozialen Geschehen ist es günstig, wenn es den Schnuller nicht ständig braucht. Achten Sie auch darauf, immer die altersgerechte Größe zu kaufen.

RICHTIGES ZÄHNEPUTZEN:

Regelmäßiges Zähneputzen ist das wirksamste Mittel zur Vorbeugung von Karies und Paradontose, da mit Hilfe von Bürste und Zahnpasta bakterielle Zahnbeläge mechanisch gelöst und entfernt werden. Auf diese Weise wird auch die Entstehung von Zahnstein verhindert bzw. verzögert. Darüberhinaus gibt Zähneputzen frischen Atem und ein angenehmes Mundgefühl. Im Idealfall sollte man nach jeder Mahlzeit und Zwischenmahlzeit die Zähne putzen, um Speisereste, die agressiven Bakterien als Lebensgrundlage dienen können, zu entfernen. In der Praxis ist das jedoch nur schwer einzuhalten. Daher lautet als Mindestanforderung grundsätzlich die Regel: täglich zweimal putzen (morgens und abends, Kleinkinder mindestens 1x), jeweils mindestens drei Minuten. Doch nicht nur die Häufigkeit und Regelmäßigkeit ist wichtig; es kommt vor allem auf die richtige Putztechnik an. Eine falsche Putztechnik verhindert nicht nur eine optimale Reinigung, sie kann sogar das Zahnfleisch schädigen. Eine optimale Zahnputztechnik bewirkt eine gründliche Reinigung der Zähne und massiert zugleich sanft das Zahnfleisch. Zu diesem Zweck setzt man die Zahnbürste schräg am Zahnfleischsaum an, in einem Winkel von ca. 45° zum Zahnhals. Nun werden in leicht kreisenden Bewegungen die Zahnbeläge zuerst gelöst und dann in Richtung Zahnkronenende (von rot nach weiß) weggebürstet. Ausgehend von den Schneidezähnen werden zunächst alle Zähne des Oberkiefers so behandelt, auf jeder Seite von vorne nach hinten und wieder zurück. Das gleiche Verfahren wiederholt sich anschließend beim Unterkiefer. Nach den äußeren Zahnflächen werden nach dem gleichen Prinzip erst die Kauflächen und zum Schluß die inneren Zahnflächen gereinigt. Hierfür hält man die Zahnbürste senkrecht und putzt mit den beschriebenen kreisenden Bewegungen immer vom Zahnfleisch weg.
Wissenschaftliche Studien haben ergeben, daß nur wenige Testpersonen die richtige Putztechnik beherrschen, sie entweder verlernen oder nach kurzer Zeit wieder in den „alten Trott“ zurückfallen, d.h. nicht richtig oder zu flüchtig reinigen.
Die beschriebene Methode erlernt man am besten von klein auf. Je früher man Kinder an regelmäßiges Zähneputzen gewöhnt, desto eher wird es für sie selbstverständlich. Der Nachwuchs lernt durch vorbildliches Verhalten der Eltern und durch die richtigen Hilfsmittel (altersgerechte Bürsten und Kinderzahncremes – da gibt es viel Auswahl und die verschiedensten Geschmacksrichtungen – extra für Kleinkinder) zur regelmäßigen Zahnpflege ermuntert werden.

Kinderzahnpflege muss zum Ritus werden

„Ermuntern“ heisst, einen regelmäßigen Vorgang vor dem Schlafengehen (bzw. beim morgendlichen Waschen) einzuführen: Nach dem Waschen werden jeden Tag automatisch die Zähne geputzt. Anfangs unter Kontrolle und Mithilfe der Eltern, später sollten das dieKinder alleine bewältigen können. Die Dauer kann mit einer lustigen Sanduhr oder mit dem Abspielen eines (kurzen) Kinderliedes festgelegt werden, denn Kinder tendieren dazu eher zu kurz zu putzen als zu lang.
Mit einem Wort: das Zähneputzen (+ Fluortablette) sollte zu einem Ritus werden wie die Gute-Nacht-Geschichte und natürlich gibt es nach dem Zähneputzen kein Essen mehr – sondern den Gute-Nacht-Kuss…